Das SiN-Projekt

Seit etwa drei Jahrzehnten finden in allen Teilen Norddeutschlands grundlegende Sprach­veränderungen statt. Der Gebrauch des Plattdeutschen geht stark zurück, zugleich hat sich eine norddeutsch geprägte Alltagssprache verbreitet, die je nach Region unterschiedliche Merkmale aufzuweisen scheint (zum Beispiel hat sich in Brandenburg Berlinisch als regionale Umgangs­sprache seit längerer Zeit etabliert). Über den Verlauf und den aktuellen Stand dieser Entwicklungen ist bislang wenig bekannt.

Sprachwissenschaftler von sechs Universitäten des norddeutschen Raumes (Frankfurt (Oder), Kiel, Hamburg, Münster, Bielefeld und Potsdam) haben sich daher zur Durchführung des Projektes „Sprachvariation in Norddeutschland“ (SiN) zusammengefunden. Dieses Projekt wird eine umfassende Bestandsaufnahme zum alltäglichen Sprachgebrauch in den Regionen Nord­deutschlands geben.

Grundkarte Erhebungsorte und -regionen

Ziel des SiN-Projektes ist die Erhebung und die Analyse der unterschied­lichen Sprachlagen zwischen hochdeutscher Standardsprache und nieder­deutschen Dialekten als Ergebnis eines kontaktbedingten Sprach­wandels.

Dabei sollen regionale und lokale Besonderheiten identifiziert und in Hinblick auf ihre Ver­wendungsweisen in unterschiedlichen Situationen, Einstellungen und Erfahrungen beschrieben werden.

In der Projektbeschreibung erhalten Sie weitere detaillierte Informationen zum Forschungsprojekt. Nachfolgend sind die einzelnen Teilprojekte aufgelistet, über die Sie sich ebenfalls ausführlich informieren können:

Teilprojekt 1: Areale Differenzen in Situalekten und Sprachlagenspektren
Teilprojekt 2: Individuelle Aspekte der Sprachvariation: Sprachlagen und Sprachbewegungen
Teilprojekt 3: Spracherfahrungen, Sprachwissen, Spracheinstellungen. Untersuchungen zu den erhobenen Metadaten